Das Haus der Mutter

Das Haus der Mutter


von Josehp Zoderer
Oktober 2017

2017/18 Das Haus der Mutter

Eine ältere Frau in der Wohnung von Tochter und Schwiegersohn. Ihre Tage verbringt sie im sorgfältig abgeschlossenen Zimmer, allein mit der Erinnerung an Stationen eines langen Lebens: Glück an der Seite ihres Ehemannes und ihrer Kinder, Leid der Kriegsjahre, Option, Rückkehr nach Südtirol und neue Fremdheit in der Heimat. Nachts baut sich die Mutter ein Haus aus heimlich zusammengetragenen Pappschachteln. Es ist ihre Zuflucht vor dem unerträglichen Rauschen, das nur sie zu hören scheint. Ein intensives Stück über Alter und Erinnerung, Einsamkeit und Abschiednehmen – und über das unaufhaltsame Vergehen der Zeit.

Joseph Zoderer
Joseph Zoderer, geboren 1935 in Meran, lebt als freier Schriftsteller in Bruneck. Studium der Rechtswissenschaften, Philosophie, Theaterwissenschaften und Psychologie in Wien. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Ehrengabe der Weimarer Schillerstiftung (2001), Hermann-Lenz-Preis (2003) und Walther-von-der-Vogelweide-Preis (2004). Joseph Zoderer veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, Romane und Erzählungen, u.a. „Das Glück beim Händewaschen“, „Die Walsche“, „Dauerhaftes Morgenrot“, „Die Farben der Grausamkeit“, „Der Himmel über Meran“ und „Mein Bruder schiebt sein Ende auf“. Zuletzt erschienen „Die Erfindung der Sehnsucht. Gedichte“ und „Das Haus der Mutter. Theaterstück und Erzählung“. 2015 wurde Joseph Zoderer zum „Ehrenbürger der Stadt Meran“ ernannt. Seit 2015 wird das Werk des Autors, einer der führenden Erzähler der Gegenwartsliteratur, im Innsbrucker Haymon Verlag neu aufgelegt.

Eleonore Bürcher
Nach Engagements in Deutschland und der Schweiz war Eleonore Bürcher bis 2014 ständiges Ensemblemitglied des Tiroler Landestheaters. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit studierte sie von 1984 bis 1989 Komparatistik und Germanistik an der Uni Innsbruck. Eleonore Bürcher spielte fast alle großen Frauenrollen, etwa Königin Elisabeth in Maria Stuart, Blanche in Endstation Sehnsucht, Ranjewskaja im Kirschgarten und die Titelrolle in Grillparzers Medea. Sie ist außerdem seit über 30 Jahren für den ORF als Mitwirkende bei Hörspielen und Lesungen tätig. Eleonore Bürcher erhielt 2009 das Ehrenzeichen für Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck und wurde 2011 mit dem Nestroy Publikumspreis geehrt. 2013 wurde ihr für ihr künstlerisches Schaffen der Tiroler Adler Orden in Gold verliehen.

Torsten Schilling
begann seine Theatertätigkeit am Berliner Ensemble mit Regie- und Dramaturgieassistenzen sowie als Pressedramaturg an den Landesbühnen Sachsen. Er studierte Kulturwissenschaften und Theaterwissenschaft, war u.a. Schauspieldramaturg am Theater Greifswald, Spielleiter am Tiroler Landestheater Innsbruck und Intendant des Jungen Theaters Göttingen. Seit Jahren inszeniert Schilling erfolgreich an verschiedenen Bühnen Südtirols, Deutschlands und Österreichs; er ist Künstlerischer Leiter der Projektgruppe FABRIK AZZURRO und arbeitet auch in anderen Kunstbereichen wie Hörspiel, Film, Tanztheater und Rauminstallation. 2010 inszenierte Torsten Schilling an den Vereinigten Bühne Bozen die Uraufführung von Joseph Zoderers Roman „Die Walsche“ in einer Dramatisierung von Sabine Göttel. Von der Neuen Südtiroler Tageszeitung wurde die Aufführung zur "Produktion des Jahres 2010" gekürt.

Es spielt Eleonore Bürcher
Stimmen aus dem Off: Ulrike Lasta, Stefan Ghedina, Toni Taschler
Regie: Torsten Schilling
Dramaturgie: Sabine Göttel
Ausstattung: Klaus Gasperi
Licht: Jan Gasperi
Video: Jiri Gasperi
Maske: Monika Gasser
Theaterfotografie: Paul Oberlechner

Premiere: 8. Oktober 2017 - 18 Uhr
Weitere Aufführungen: 14./15./18./21. und 22. Oktober 2017
Beginn 20 Uhr, sonn- und feiertags 18 Uhr